Inspiriert von der ehemaligen Abhörstation britischer und amerikanischer Geheimdienste aus dem kalten Krieg auf dem Berliner Teufelsberg entwickeln SKILLS auf der Bühne eine akustische Choreographie, die das Spannungsfeld von Hören, Zuhören und Abhören auslotet. weiterlesen
Für Fehér und Kretzschmar geht es weniger um schlagkräftige Enthüllungen, sondern um diffuse Stimmungen: Auf der Bühne visualisieren sie Gefühle von Unruhe, Aufbegehren, Überforderung und Ermattung angesichts der medialen Dauerbeschallung und –beschattung. [...] der Sound ozilliert von fein bis explosiv [...]
Ute Thon, art-magazin.de
RezensionenField Stations, die Abhöranlagen westlicher Geheimdienste, sind von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Sie verbergen sich in Wüsten und Wäldern unter gigantischen weißen Kuppeln – sichtbare Monumente unsichtbarer Kommunikationsnetze. Inspiriert von der ehemaligen Abhörstation britischer und amerikanischer Geheimdienste aus dem kalten Krieg auf dem Berliner Teufelsberg entwickeln SKILLS auf der Bühne eine akustische Choreographie, die das Spannungsfeld von Hören, Zuhören und Abhören auslotet.
Eine große Zahl mit Kontaktmikrofonen verstärkter Mikrofonständer und Teller werden zu Klanggebern, Musikinstrumenten und Skulpturen, die entfernt an historische Abhör- und Kommunikationstechnik erinnern. Die akustische Verstärkung verleiht den Objekten ein monströses Eigenleben. Ein fantastischer Zwischenraum entsteht, in dem sich Bühnenraum und >Originalschauplatz< überlagern. Die Aufführung macht den Bühnenraum zum Lautsprecher, der das Echo eines Ortes wiedergibt.
- Idee, Choreografie, Musik, Performance: Camilla Milena Fehér, Sylvi Kretzschmar
- Musik, Performance: Steve Heather, Hilary Jeffery, Veronika Zott
- Dramaturgische Beratung: Igor Dobrocic, Elise von Bernstorff
- Tontechnik und Musikalische Mitarbeit: Peta Devlin
- Licht: Sebastian Zamponi
- Kostüm: Nina Thorwart
- Künstlerische Assistenz: Nina Klöckner
- Produktionsleitung: ehrliche arbeit - freies Kulturbüro
- Produktion: SKILLS
- Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer und Kampnagel (Hamburg)
- In Kooperation mit Tanzfabrik Berlin und Wiesen55 e.V.
- Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds und der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg.
Für Fehér und Kretzschmar geht es weniger um schlagkräftige Enthüllungen, sondern um diffuse Stimmungen: Auf der Bühne visualisieren sie Gefühle von Unruhe, Aufbegehren, Überforderung und Ermattung angesichts der medialen Dauerbeschallung und –beschattung. [...] der Sound ozilliert von fein bis explosiv [...]
Ute Thon, art-magazin.de
[...] übersetzt haben die Performerinnen ihre Recherche [...] nicht in ein Dokustück über NSA-Abhöranlagen, sondern in eine bewusst diffus und unfassbar bleibende Versuchsanordnung über die Rolle verschiedener Körper und die Möglichkeit, sie in einen neuen Zusammenhang zu bringen.
Robert Matthias, taz
The field station on the stage is marked as a reference to analogue technologies of surveillance with the transmission and decoding of sound-signals before the Big Data, performers are marching down to the military origin of both: signal transferring and electronic technologies and exploring the destructive side of it. Few music stands, which could be read as antennas or detectors, a lot of ceramic plates - some of them will be broken - and drums together with microphones create the minimalistic scenography of the piece. [...]
This aggressive sound effect attacks and brings recognizable atmospheric translation to the power of spy-technologies and ist relation to fragile human physicality. One may literally hear that.